Aus gegebenen Anlass haben wir uns entschieden diesem Prädator eine eigene Rubrik zu widmen.
Hier findet man Links zu dem Thema Wolf, der unsere Kreisgruppe vor allem in dem Bereich Truppenübungsplatz in Wildflecken schwer beeinflusst.
Meldung von Hinweisen auf Wolf, Luchs oder Bär – LfU Bayern
Wolf tötet Kind – Deutsche Jagdzeitung (djz.de)
Wolfsvorkommen – DBBW (dbb-wolf.de)
Wolfsschutzzaun für Wildpferde in Dülmen – Westfalen-Lippe – Nachrichten – WDR
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„Der Wolf ist zurück!“ Unter diesem Titel luden die BJV Kreisgruppen Bad Brückenau e. V., Hammelburg e. V., Bad Kissingen e. V., der Bayerische Bauernverband Kreisgruppe Bad Kissingen und der Verein unsere Rhön e. V. unter ihrem Zusammenschluss als Kreisgruppe Online am 22. Mai 2024 in die Thulbatal Halle in Thulba ein.
Dr. Michael Weiler, Tierarzt und Wolfsexperte, richtete seinen Blick über den Tellerrand auf die problematische Entwicklung der Wolfspopulation. Weiterhin stellte er darüber hinaus Lösungsvorschläge dar, welche in anderen Ländern bereits umgesetzt werden. Mit anschaulichem Bildmaterial bewies er den knapp 300 Anwesenden die Gefährlichkeit dieses Prädators und die teilweise nutzlosen Maßnahmen diesen davon abzuhalten, bis jetzt nur, Weidetiere zu töten.
Kleinere Weidetiere wie Schafe und Ziegen, aber auch größere als diese, können dem Wolf zum Opfer fallen. Es werden auch nicht nur die üblichen Wolfsschutzzäune von knapp 0,90 Meter bis 1,80 Meter Höhe überwunden, nein es zeigt sich auch, dass der Wolf ein hervorragender Kletterer ist und Zäune von vier Meter Höhe kein Hindernis für ihn sein müssen.
Der Kostenaufwand der Wolfsschutzzäune und dem damit gewünschten Nutzen, der aber leider nur bedingt greift, darf nicht außer Acht gelassen werden. Es werden Unsummen an Steuergelder dafür ausgegeben, um den Tierhaltern sichere Zäune zu suggerieren. Auch ist die weitere Regelung bzgl. dieses Zaunes nicht geklärt.
„Also, wie sieht es mit der Verkleinerung der Jagdreviere dadurch aus? Wer zahlt das? Woher bekommen Jagdgenossenschaften und Revierinhaber ihre Entschädigung?“
Alles Fragen, die noch offen sind.
Eine Entnahme und somit die Reduzierung des Wolfsbestandes ist dringend erforderlich, da die Scheu des Wolfes immer mehr schwindet und in einer nicht tragbaren Häufigkeit bereits verloren gegangen ist. Wie das aktuelle Beispiel aus Oberbach in der Rhön zeigt! Dort hatten Wölfe innerorts gehaltene Schafe attackiert und eines gerissen. Das der örtliche Kindergarten gerade mal 50 Meter entfernt steht, darf nicht unerwähnt bleiben.
„Muss es erst zum äußeren Kommen und ein Mensch angegriffen werden?“
„Wir hoffen das die militanten Befürworter in einem solchen Fall nicht vergessen werden und wagen zu hoffen, dass die eine oder andere Person das Rückgrat besitzt, was sie glaubt, gegenwärtig zu haben.“
Die Anwesenden fanden es sehr gut, dass dieses Thema auch von der Politik in Bayern ernst genommen wird. Nicht umsonst waren der Staatssekretär des Inneren Herr Sandro Kirchner, Herr Stefan Köhler Europawahl Kandidat von der CSU und Enno Piening BJV Regierungsbezirksvorsitzender Unterfranken anwesend und stellten sich den Fragen der Zuhörer. Zum Schluss standen Dr. Weiler und Maik Mokos, als akademischer Jagdwirt den Anwesenden bei ihren Fragen gerne Rede und Antwort.
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Der Wolf ist seit Jahr und Tag ein Thema, nicht nur in den Märchen der Gebrüder Grimm, mittlerweile ist seine Anwesenheit auch wieder Bestandteil im Leben der ländlichen Bevölkerung geworden. Die Erlebnisse in den letzten Tagen, Wochen und Monaten bei uns in der bayerischen Rhön, lässt uns immer mehr verstehen, was die Menschen aus den vergangenen Tagen zu ihrem Handeln und Tuen in der Vergangenheit veranlasst hat. Aber ist es wirklich von Nöten dem Wildtier Wolf mit diesem Wissen und den Möglichkeiten unserer Zeit einen Ausgang der Geschichte wie in den Märchen zu bescheren?
Die Kreisgruppe Bad Brückenau im Kollektiv mit der Kreisgruppe Hammelburg, dem Jägerverein Bad Kissingen, sowie dem Bayerischen Bauernverband Bad Kissingen fragen sich das laufend. Diese Fragen stehen stetig im Raum. Ein großer Teil der regionalen Bevölkerung, die Landwirte und Jäger tragen ihre Sorgen und Erlebnisse zu uns in die Jägervereine in der Region.
Aus diesem Grunde haben die o. g. Veranstalter am Donnerstag, den 28. September in die Erthalhalle in Untererthal geladen, um den Fachvortrag „Die Rückkehr des Wolfes: Bedeutung und Einfluss auf unsere Region“ von Dr. Michael Weiler zu hören.
Herr Dr. Weiler beeindruckte in seinem Fachvortrag mit Sachlichkeit und erklärte das Verhalten des Wolfes untermauert mit wissenschaftlich fundierten Zahlen, Daten und weiteren Fakten. Die Population des Wolfes ist in den letzten Jahren exorbitant angestiegen und damit auch das Konfliktpotenzial mit Menschen und deren Lebensweisen. Wie der Wolf bzw. das Rudel jagt und welche Hindernisse überwunden werden können, sowie die hohe Vermehrungsrate bringen eine immer schneller werdende Eigendynamik in das Geschehen rund um den Wolf. Diese Geschehnisse sind aber nicht nur in Deutschland vorhanden, auch in anderen europäischen und östlichen Ländern gibt es diese Situationen zuhauf. Herr Dr. Weiler zeigt auch hier auf, wie der Wolf weiteren Lebensraum erschließt und sich sein Umfeld mit Akzeptanz oder Ablehnung verändert. Außerhalb unseres täglichen Lebens ist sein töten und fressen ein natürlicher Prozess, der zu akzeptieren ist. Findet die Jagd auf Koppeln und Weiden statt, entartet die Jagd auf unnatürliche Weise, weil er durch stetiges Flüchten der Weidetiere immer wieder erneut durch seinen genetisch verankerten Jagdreflex zum Packen und Töten veranlasst wird.
Die dichte Besiedlung unseres Landes, lässt den Jäger Wolf schnell zu beweideten Ortsrandlagen vorstoßen. Diese Bereiche sind für ein so weitläufiges Wildtier ein unnatürlicher Lebensraum. Deswegen darf man dem Tier sein Verhalten und die damit einhergehende Brutalität auf den Weiden der Schaf- u. Ziegenhalter nicht verdenken. Die Flucht der Weidetiere endet am Weidezaun und bestimmt am Wolfsschutzzaun, der ein Eindringen des Wolfes nicht verhindern kann, aber einem Entweichen der Schafe und Ziegen mehr als Stand hält. So ist der Wolf gezwungen, seinem Instinkt zu folgen.
Den betroffenen Tierhalter hilft diese Erkenntnis nichts und die Bilder über ihre aufgerissenen zum Teil noch lebenden Tiere werden sie nicht mehr los. Darüber hinaus müssen Sie noch Kritik und zu oft Häme von Menschen erdulden, die in ihrem kleinen Refugium von der Lebenswirklichkeit verschont, das Wissen was für alle richtig und war ist. Den Respekt vor dem ländlichen Leben zugewandten Menschen, ist hier lange zu suchen.
Auch die Erkenntnis das Landwirtschaft und Nutztierhaltung ihren Beitrag zum Erhalt unserer deutschen Kulturlandschaft leisten, ist nicht zu erwarten. Die meisten privaten Nutztierhalter ziehen jedoch ihre Tiere groß und produzieren sie nicht.
Der kindliche Gedanke, dass wir wieder flächendeckend Wildnis in unserem Wirtschaftsland erwarten dürfen, sollte spätestens nach dem Verstehen der Definitionen wie z.B. FORSTWIRTSCHAFT und nicht DSCHUNGELWART erwachsen werden. Wer dem Wildtier Wolf gerecht werden möchte, muss ihn auch als solches verstehen. Gegenwärtig wird er in seiner Entwicklung eher zum opportunistischen Vorstadtköter degradiert. Wenn diese Entwicklung weiter anhält, müssen wir in absehbarer Zeit immer mehr erfahren, was es bedeutet den Wolf als Jäger in unseren Gärten und Siedlungen akzeptieren zu müssen.
Als Fazit zu dieser Erkenntnis bleibt nur zu sagen, dass grenzwertige Erfahrungen oft sehr heilsam im Handeln und Tun eines jeden von uns sind. Die während des Vortrags vorgestellten Bestandszahlen, sowie die monetären Aufwendungen, machen plausibel, dass Deutschland mehr als eine Aufgabe mit dem Wolf hat und diese umgehend angegangen werden muss. Auf Basis dieser Erkenntnis wurde der Abend auch von Politikern der Freien Wähler und der CSU besucht.
Bemerkenswert war auch die Tatsache, dass alle 300 Besucher ohne Zwischenreden oder gar Störungen dem Vortrag von Dr. Weiler folgten. Es gab kein Zweifeln oder Abrede der vorgestellten und belegten Tatsachen. Wir können die Vorträge von Herrn Dr. Weiler nur wärmstens empfehlen, um eine seriöse Sensibilität bzgl. dem Thema Wolf in der Bevölkerung hervorzurufen.
Nach Abschluss des Vortrages und der Fragerunde war klar, dass es keinen wirklichen Schutz für Weidetiere gibt, weder durch Zaun noch durch Herdenschutzhunde. Die gegenwärtig favorisierten Maßnahmen bringen uns eher weitere schwierige Aufgaben und Gefahren in unseren Alltag.
Darüber hinaus wurde auf Nachbarstaaten verwiesen, die erfolgreiches Wolfsmanagement mit realistischen Obergrenzen des Bestandes umsetzen.
Am Ende bleibt nur zu Sagen, dass die investierte Zeit an diesem Abend für alle Interessierten in Untererthal mehr als gut genutzt war.
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